Sakramentshaus
1556
Tuffstein; Höhe 263 cm, Breite 131 cm
St. Georg, Nordwand des Chores
Das Sakramentshaus von St. Georg ist eines der vier erhaltenen Beispiele aus dem 16. und frühen 17. Jahrhundert in Köln. Sakramentshäuser, als Wandtabernakel oder selbständige Kleinarchitekturen seit dem Hochmittelalter üblich, dienten zur Aufbewahrung der konsekrierten Hostien und der hl. Gefäße. Seit dem 16. Jahrhundert wurden sie zunehmend durch den auf dem Hochaltar stehenden Tabernakel abgelöst.
Die Mittel für das Sakramentshaus stammten zum Teil aus einer posthum verwendeten Stiftung des Dechanten Wilhelm Wysch (um 1474-1545). 1556 wurde es vom Kölner Erzbischof Anton von Schaumburg geweiht.
Der dreigeschossige Aufbau in reich ornamentierten Renaissanceformen schließt den Schrein für die eucharistischen Gaben Brot und Wein ein und ist mit mehreren Reliefdarstellungen versehen. Am Sockelfuß sind neben dem Lebensbaum das Opfer des Melchisedech und die Mannalese wiedergegeben. Beide alttestamentliche Szenen weisen auf die Einsetzung der Eucharistie im Abendmahl Christi voraus. Dieses ist im oberen Geschoss dargestellt, darüber die Auferstehung Christi. Damit ist hier ein für Sakramentshäuser übliches Bildprogramm angebracht. Es ist ergänzt durch die kleinen Figuren der Heiligen Georg und Anno, Caesarius und Petrus.
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