Evangeliar
Pergamenthandschrift, Köln, um 1100 - 1120
Buchdeckel, Köln, um 1050 und Ende des 15. Jahrhunderts
Die mit zahlreichen Miniaturen geschmückte Evangelienhandschrift ist bereits kurz nach ihrer Entstehung in Köln um 1100 bis 1120 als Besitz von St. Georg nachgewiesen.
Der Buchdeckel zeigt ein Walrosszahnrelief der Kreuzigung, umgeben von einem Rahmen aus vergoldetem, graviertem Kupferblech.
Das aus sieben Teilen zusammengesetzte Relief wird dem Meister der Kreuzigungstafel der Äbtissin Theophanu in Essen (1039 - 1056) zugeschrieben.
Es zeigt Christus an einem von Engeln gehaltenen Kreuz, umgeben von Maria, Johannes, Longinus, Stephaton, den vier Wesen sowie sol und luna. Teile des Reliefs sind verloren. So entsprach dem Drachen am Kreuzfuß über dem Haupt Christi die Hand Gottes. Auch Arme und Füße Christi sind verloren.
Auf der Einbandrahmung aus vergoldetem Kupferblech mit Bergkristallbesatz deuten die gravierte Darstellung des heiligen Georg mit dem Drachen und des Kirchengründers Erzbischof Anno auf die Herstellung direkt für das Georgsstift. Nach der Säkularisation gelangte das Evangeliar nach St. Maria Lyskirchen.
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