Madonna
Frankreich (?), um 1280/90
Kalkstein; Höhe 1,27 m
St. Severin, nordwestlicher Vierungspfeiler
Neben dem Crucifixus dolorosus ist die Madonnenfigur das zweite wichtige mittelalterliche Bildwerk in St. Severin. Sie stammt aus der Zeit des beginnenden Umbaus des Langhauses (1286/1300). Ihre Herkunft ist jedoch unsicher, ebenso ihr ehemaliger Aufstellungsort: Es kann lediglich vermutet werden, sie sei für den Marienaltar in der Ostnische der Krypta bestimmt gewesen.
Maria ist in leicht nach links schwingender Haltung gezeigt; das Gewand ist unter dem linken Arm, auf dem sie das Christuskind trägt, hochgerafft, zieht sich von rechts her über das Bein und den Unterleib und fällt in großer Bahn herab. Die Oberfläche zeigt überwiegend den Stein; größere Reste sind von einer Fassung aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erhalten (Vergoldungen an den Haaren, am Hemd des Kindes, am Gewand Marias auf der linken Seite).