Memorienaltar
Werkstatt des Monogrammisten HK (?), 1614
Marmor, Alabaster, Sandstein; Höhe ca. 4,20 m, Breite 1,70 m
St. Severin, nördliches Seitenschiff, drittes Joch von Westen
Der Altar stammt aus der kleinen Pfarrkirche St. Magdalena, die westlich der Stiftskirche lag. Als die Pfarrechte im Zug der Säkularisation 1802 an St. Severin übergingen und die Kirche abgebrochen wurde, versetzte man den Altar in die große Kirche, stellte ihn jedoch wie ein Epitaph an die Seitenschiffwand. Ursprünglich handelte es sich um ein Retabel über einer Altarmensa; es war von dem Kirchmeister Jacob Duetzmann und seiner Frau Christina Broels gestiftet worden, die vor dem Altar bestattet waren. Hierauf weist die Inschrift hin. Er war der hl. Maria Magdalena und den beiden Nebenpatronen der Kirche, Martha und Lazarus gewidmet. Das Alabasterrelief im Mittelfeld zeigt daher jene Szene, in der alle drei Geschwister zugleich Christus begegnen: die Auferweckung des Lazarus. Das Relief ist eine anspruchsvolle Arbeit, die starke Kontraste der Plastizität einsetzt. Die figurenreiche Szene ist vor einer ruinösen Architektur wiedergegeben. Den Rahmen bildet eine Bogenarchitektur mit einem Säulenpaar, ausladenden Gebälken und Podesten über dem Bogen für die Figuren zweier Heiliger und die bekrönende Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes.