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Schrein des hl. Ätherius

Schrein des hl. Ätherius

Um 1170

Holzkern, Kupferblech vergoldet, gestanzt, getrieben, graviert, teilweise mit Braunfirnis, Grubenschmelz, Bronze gegossen und vergoldet, Halbedelsteine, Bergkristall; H. 60 cm, B. 43cm, L. 94cm

Köln, St. Ursula, Hochaltar im Chor

 

Der Schrein beinhaltet Reliquien des legendären hl. Ätherius, der als Bräutigam der hl. Ursula verehrt wurde. Er befindet sich auf dem Hochaltar im Chor. Die Gebeine sind 1156 auf dem sogenannten ager Ursulanus (Ursulaacker) gefunden worden.

Auf einem vorspringenden Sockel, dem ein Gesims entspringt, ruht der truhenförmige Schrein. Darüber wölbt sich das halbrunde Dach, das von einer Quertonne durchdrungen wird. Die sich darunter befindenden Langseiten sind jeweils gegliedert in drei Doppelarkaden aus emaillierten Zwickel- und Pilasterplatten und aus gegossenen Basen und Kapitellen. Ähnliche Zwickelfelder und Pilasterfronten findet man bei dem romanischen Antipendium des Hochaltars, das sich heute im Museum Schnütgen Köln befindet. Vermutlich stammen sie aus gleichem Werkstattzusammenhang. Der Schrein wird wie das Antipendium um 1170 datiert.

Die Anzahl von zwölf Arkaden auf den Seitenflächen legt die Vermutung nahe, dass sich darunter zwölf getriebene Apostelfiguren befanden. Heute sind dort Holztäfelchen mit Bibelzitaten und Emblemen angebracht, die nach Angaben Ferdinand Franz Wallrafs vor 1810 eingesetzt wurden. In einem gestreckten Vierpass an der vorderen Schmalseite befand sich wahrscheinlich die Majestas Domini mit den Evangelistensymbolen in den Zwickeln. Die Rückseite unter einem Kleeblattbogen wurde den noch erhaltenen Inschriften nach von Figuren der Gottesmutter und der hll. Ursula und Cordula geschmückt, die heute fehlen.

Besonders reich verziert ist das tonnenförmige Dach des Schreins. Es ist mit einem vergoldeten Gitterwerk aus gravierten Plättchen überzogen. Gestanzte und getriebene vergoldete Kupferplättchen füllen die kassettenartigen Zwischenräume aus. Die Kreuzungspunkte des Gitters sind mit runden Grubenschmelzscheiben betont. Emaillierte Platten befinden sich auch an den Gesimsen des Daches, sowie Steinbesatz. Die bekrönenden First- und Giebelkämme sind mit Bergkristallen und Knäufen besetzt.

Der Ätheriusschrein steht rechts vom Altarkreuz.

A.K.

Führungen nur nach Absprache mit dem Pfarramt

 

Ursulaplatz 30

50668 Köln

Tel.: (0)221 - 788075-0

 

https://www.katholisch-in-koeln.de/ueber-uns/st-ursula/

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