Der Marienchor
Im nördlichen Marienchor ist noch viel von der ursprünglich romanischen Bauform des frühen 12. Jh. zu erkennen. Man hat bei der Gotisierung im 15. Jh. die romanische Wandgliederung des zweischaligen Baus weitestgehend erhalten. Lediglich das Gewölbe wurde erhöht, und schmale gotische Lanzettenfenster wurden eingefügt.
Namengebend für den Chor ist die kostbare Pietá aus dem frühen 14. Jh. Das farbig gefasste Schnitzwerk aus Lindenholz, das Maria mit dem toten Erlöser auf dem Schoß ruhend darstellt, stammt aus der Dominikanerkirche Hl. Kreuz, die als Klosterkirche des gleichnamigen Konventes seit 1221 in direkter Nachbarschaft zum Andreasstift an der Stolkgasse lag. Nach Aufhebung des Dominikanerklosters infolge der Säkularisierung (1806) wurde die Pietá neben den Gebeinen des Hl. Albertus Magnus, und vielen anderen Reliquien und hochrangigen Kunstwerken nach St. Andreas verbracht. An der Stirnseite des Nordchores hat das schon im Mittelalter hoch verehrte Gnadenbild der schmerzhaften Muttergottes inzwischen einen würdigen Ort gefunden.
In der Gestaltung der neuen Fenster ließ sich Prof. Markus Lüpertz, wie schon im Machabäerchor, von der Thematik des Raumes inspirieren. So erscheint auf dem Mittelfenster ebenfalls die Pietá, die sich gestalterisch erkennbar an der Statue des 14. Jh. orientiert, aber doch in zeitgenössischer Formensprache umgesetzt ist. Die zwei schmalen gotischen Fensterbahnen, die das Mittefenster flankieren, schlagen thematisch den Bogen zum Hl. Albertus Magnus, dessen Gebeine in der Krypta der Andreaskirche ruhen. Lüperz setzt sich in neun Bildfeldern, mit Lehrsätzen Alberts zu einer christlichen Lebensführung auseinandersetzen.
Andreaskloster 3,
50667 Köln
Tel. des Dominikanerklosters:
(0221) 160660
Montag-Donnerstag 9:00 bis 12:00 Uhr